Die Zuhörer bekamen am Aschermittwoch der Grünen in Biberach ein breites Redespektrum serviert: Cem Özdemir, angekündigt von seinem Lieblingsmusiker Alex Köberlein (Schwoißfuaß) und dadurch in bester Stimmung, sprach seine Zukunftsaufgaben als „nur“ Bundestagsabgeordneter an. Er versprach, die Erwartungen seiner Anhänger nicht zu enttäuschen. Er werde weiterhin grüne Politik mit Engagement und Ehrlichkeit machen. Der CSU warf er vor, sich mit der Einladung Orbans auf eine kritische politische Seite hinzubewegen. Unter anderem plädierte er für die Freilassung des "Welt"-Korrespondenten Deniz Yücel aus türkischer Haft.
Auch Claudia Roth forderte dazu auf. Sie kam richtig in Fahrt in einer fulminanten Rede, in der sie Humanismus einforderte und Unrecht anprangerte. Wirklich schlimm und überhaupt nicht christlich sei die Einschränkung des Familiennachzugs für Flüchtlinge.
Ministerpräsident Winfried Kretschmann machte sich seine Gedanken zum neuen Heimatministerium, da käme dann wohl auch bald noch ein Liebesministerium dazu. Bestimmte Anliegen ließen sich nicht durch die Schaffung einer Behörde lösen, das mute schon kitschig an.
Wegen Überfüllung konnten leider nicht alle Angereisten den Politikern zuhören.
Fotos: Johannes Angele